Waldbaden im Winter - so schön ist das!
Waldbaden bringt dir auch im Winter Entspannung, ohne dass du dafür viel tun musst. Suche dir einfach einen Platz in der Natur, an dem du dich wohlfühlst und keine Verpflichtungen hast, und los geht’s!
Die Natur tut uns gut – das wissen wir Menschen. In unserem Alltag vergessen wir es nur manchmal oder wir haben es im Kopf, aber kommen nicht dazu, dem Ruf der Natur zu folgen. Und gerade im Winter braucht es etwas Überwindung, um bei niedrigen Temperaturen nach draußen zu gehen.
Daher die Frage: Waldbaden im Winter – macht das denn Spaß?
Antwort: Ein klares Ja! Auch und gerade im Winter ist Waldbaden toll! Und du musst gar nicht lange draußen bleiben. Schon ein kurzer Ausflug in die Natur bringt dir eine Menge!
Hier die wichtigsten Tipps dafür:
- Gerade die frische Winterluft tut uns gut
- Nadelgehölze produzieren im Winter mehr gesunde ätherische Öle als Laubbäume, dazu später mehr
- 30 – 60 Minuten genügen
- An warme Kleidung denken
- Eine Thermoskanne mit Tee mitnehmen
Waldbaden im Winter ist daher so gesund für uns, da wir in dieser Jahreszeit noch seltener dazu kommen, unsere fünf Sinne bewusst und intensiv einzusetzen. In Innenräumen beschränken wir uns auf das Hören und Sehen, aber wir fühlen nicht die Sonne oder den Wind auf der Haut, wir kommen nicht dazu, natürliche Oberflächen zu ertasten, wir riechen nicht den Duft der Natur und nehmen kaum natürliche Geräusche wahr. Dennoch ist all das auch im Winter da und wir müssen bzw. dürfen es einfach annehmen.
Waldbaden kostet kein Geld und erfordert keine lange Anreise, denn es gibt unzählige Plätze, an denen das Eintauchen in die Natur auch im Winter möglich ist. Es muss nicht einmal unbedingt ein Wald sein. Schon ein Platz, der einen tieferen Blick in die Natur ermöglicht, steigert die Stimmung.
Entscheidend ist, dass du dich an deinem Ort wohlfühlst und Ruhe finden kannst, d.h. du hast dort keine Aufgaben oder Verpflichtungen und machst dich frei von Erwartungen an dich selbst. Dann kannst du dich nämlich frei auf die Natur einlassen.
Koniferen verströmen auch im Winter frisches Grün
Was macht das winterliche Waldbad aus?
Nadelhölzer spenden uns im Winter auch weiterhin Grün. An Laubbäumen und Sträuchern haben sich im Herbst bereits die Knospen gebildet, die im nächsten Frühjahr austreiben, und auch die Tierwelt schläft nicht komplett. Wintervögel lassen sich noch hören und beobachten. Baumkronen legen jetzt den Blick auf ihre einzigartigen Verzweigungen frei und auch wenn das Blattwerk der Laubbäume reduziert ist, so bieten die unterschiedlichen Arten der Baumrinden Texturen zum Ertasten. Nach einigen Waldbaden-Besuchen wirst du Kiefer, Buche und Co. schon anhand der Beschaffenheit ihrer Borke zuordnen können. Zwischen der glatten Borke der Buche und den Borkenplatten der Kiefer lassen sich sogar Temperaturunterschiede spüren.
Falls zudem Schnee gefallen ist, bildet das einen märchenhaften Anblick. Dieser allein sorgt für innere Ruhe. Zusätzlich lassen sich Tierspuren im Schnee entdecken, welche die Neugierde und Fantasie anregen.
Warum ist Waldbaden im Winter in Nadelwäldern besser als in Laubwäldern?
Bäume strömen über die Rinde und die Blätter bzw. Nadeln ätherische Öle aus. Darin sind Terpene enthalten, die gesund für uns sind. Da Laubbäumen im Winter das Blattwerk fehlt, ist die Konzentration der Terpene in Nadelwäldern höher und die positive Wirkung des Waldbadens im Winter dort ausgeprägter. Trotzdem hat auch ein Waldbad in einem Laub- oder einem Mischwald eine enorme Wirkung, da es uns im Winter den Kontakt zur Natur bewahrt.
Generell ist Waldbaden großartig für unsere körperliche und seelische Gesundheit – und: es kostet nichts!
Waldbaden:
- Stärkt das Immunsystem
- Stärkt Herz und Kreislauf
- Beruhigt das Nervensystem
- Fördert guten Schlaf
- Reduziert Stresshormone
- Verbindet dich mit der Natur und mit dir selbst
- Es braucht kaum Vorbereitung oder Vorkenntnisse
Die Natur hat auch im Winter viel zu bieten
Hier sind 5 Winter-Waldbaden Übungen für dich, mit denen du einfach starten kannst
Entdecke verschiedene Oberflächen:
- Lege den Fokus auf Texturen
- Wie sieht die Rinde unterschiedlicher Bäume aus?
- Wie fühlen sich die verschiedenen Stämme an?
- Wie fühlen sich dagegen weiches Moos, Farne und trockene Blätter an? Wie die Nadeln der Koniferen?
- Nimm dir für all diese verschiedenen Texturen Zeit, um sie zu entdecken
Sinnes-Übung:
- Konzentriere dich nacheinander nur auf das Hören, Sehen, Riechen und Fühlen
- Fühle und ertaste die Natur in ihren unterschiedlichen Formen
- Sieh‘ hinein in die Natur, in ihre Vielfalt und verharre mit deinem Blick auf Punkten, die dich besonders ansprechen
- Höre das Blätterrascheln sich bewegender Tiere
- Rieche den Waldduft, zum Beispiel den einzigartigen Duft von Tanne und Fichte
Den Stress verschwinden lassen:
- Schüttle im entspannten Stand die Arme zur Seite aus, nimm die Schultern dabei mit
- Schwenke dann die Arme und den Oberkörper nach rechts und links um deine Körperachse herum
- Komm wieder im entspannten Stand an, gehe ganz leicht in die Knie und atme durch die Nase tief in den Bauchraum ein und befreiend durch den Mund aus
- Lächle dabei ganz bewusst und genussvoll
In den Wald hineinwachsen:
- Mach‘ die Wirbelsäule lang und strecke die Arme weit nach oben
- Gehe dabei langsam auf Zehenspitzen voran, atme tief ein und aus
- Gehe in einen entspannten Stand über, lasse die Arme über die Seite nach unten fallen
- Rolle beim tiefen Einatmen die Schultern über vorn nach oben und lassen sie beim tiefen Ausatmen nach hinten und unten fallen
- Fühle die Weite, die in dir entsteht
Über den Dingen stehen:
- Stelle dich in einen entspannten Stand, gehe leicht in die Knie
- Lehne deinen Kopf etwas zurück und lass‘ deinen Blick in die Baumkronen schweifen
- Sieh‘ dir die Astgabelungen an, den Himmel, die Wolken, die Vögel
- Spüre und genieße die Natur und lasse dich in deinem Inneren fallen
Los geht’s – Der Wald ist bereit für dich. Starte einfach mit der Übung, die dich am meisten anspricht, der Rest ergibt sich von allein und du wirst sehen, wie gut dir das Waldbaden im Winter tut.
